Librarything ist eine nette Sache!
Aber ich möchte hier doch mal festhalten, daß Social Software sooo intuitiv nun auch wieder nicht ist. Man muß sich schon eingehend damit beschäftigen, insbesondere für die more sophisticated features. Viel Mißverständnisse passieren mE auch durch unscharfes Wording, das ist ja ohnehin mein Lieblingsthema.
Z.B. warum heißt es Seite durchsuchen bei Librarything (als Alternative zu Deine Bibliothek durchsuchen )? Was soll hier ‚Seite’ bedeuten? Die Gesamtheit der von Librarything-Nutzern katalogisierten Bücher?
Was mich irritiert: Ich hätte gedacht, daß ich, wenn ich auf diesem Weg nach einem Buch suche und es dann über ‚hinzufügen’ meiner Bibliothek einverleiben will, die am häufigsten vergebenen Tags für dieses Buch als Vorschlag offeriert bekomme (etwa so wie bei Social Bookmarking Diensten). Passiert aber nicht.
Und dann würd ich gerne noch ein paar Dinge wissen:
- Wenn ich nach dem Tag british literature suche, erhalte ich eine Liste von Ansetzungs- und Schreibweisenvarianten. Kommt die automatisch zustande? Und heißt das: egal mit welcher Variante ich suche – ich finde auch die Bücher, die mit einer anderen Variante getaggt sind?
- Wenn ich z.B. nach dem Autor Nesser suche, habe ich die Option Werke zusammenzufügen oder zu trennen – so ganz klar geworden ist mir noch nicht, wie das funktioniert. Unter den einzelnen Werken scheinen mir einige Einträge z.B. doppelt zu stehen (gleiche ISBN).
Interessant scheint mir am Konzept von Librarything allemal der pragmatische Umgang mit der mangelnden Tag- und sonstigen Literacy der Nutzer zu sein. Statt auf Korrektur und Standardisierung setzt man darauf, Heterogenes zu verbinden – und sei es auch noch so absurd (wie z.B. Goethe als Göthe, Beispiel von Librarything). Die Informationswissenschaftlerin in mir sagt mir, daß das eine gute und vielleicht die einzig gangbare Lösung ist, um größere Konsistenz zu erzielen. Aber in jeder anderen Rolle sträuben sich bei mir da die Nackenhaare. Immerhin: Dieser Dienst geht mit Heterogenität um, andere Dienste (z.B. social-bookmarking-Dienste) tun das meist nicht (wenn ich das richtig sehe…?) Kriegen wir die noch in Lernen 2.0?